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Die Schule endlich den aktuellen Lebensumständen anpassen
Das Schulsystem, wie es mehr oder weniger seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges existiert, passt für immer weniger Kinder und Jugendliche.
Das ist kein Wunder, denn das Leben hat sich im Wandel der Zeit verändert und damit die Anforderungen, die an die Gesellschaft gestellt werden. Das Leben eines Kindes ist ein anderes als noch vor 40,30 oder 20 Jahren. Kinder sind heutzutage vielen anderen Problemen und Einflüssen ausgesetzt und beschäftigen sich folglich vielfach mit anderen Themen und Inhalten.
Wir schreiben das Jahr 2023 und erleben in der Schule Kinder und Jugendliche, die zuhauf die Schule verlassen ohne Abschluss und Plan für die Zukunft. Wir erleben Kinder, die aufgrund psychischer Probleme in der Schule versagen oder denen es sogar unmöglich ist, einfach am regelmäßigen Unterricht teilzunehmen. Wir erleben, dass Integration aufgrund zu vieler zu integrierender Kinder scheitert.
All das haben die dramatischen Fehlmaßnahmen in der Corona-Zeit noch verschlimmert.
Wir sind der Meinung, dass schon bei Eintritt ins Schulsystem die Weichen anders gestellt werden müssen und den Lebensumständen der Kinder in dieser Gesellschaft Rechnung getragen werden muss, denn wir brauchen jedes einzelne Kind!
Pädagogische Veränderungen
Wir wollen Stärken jedes einzelnen erkennen und fördern
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in kleinen Klassen mit maximal 15 Kindern.
Es passt einfach nicht mehr: Wenn in einer Klasse bis zu 30 Kinder sitzen und alle das gleiche machen sollen in möglichst gleichem Tempo funktioniert Lernen nicht für alle. Deswegen soll endlich in kleinen Klassen gelernt werden, in denen sich der Lehrer um jeden kümmern kann!
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in starker Zusammenarbeit von Eltern, Kindern und Lehrern.
Immer öfter kommt es vor, dass im Elternhaus nicht die deutsche Sprache gesprochen wird und Eltern sich nicht für den Schulerfolg der Kinder interessieren. Das darf nicht sein - Erziehung und Bildung sollte Hand in Hand gehen mit allen Beteiligten.
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durch mehr Zeit für Lehrer für individuelle Förderung.
Wenn Lehrer statt beispielsweise 24 Stunden zu unterrichten dies nur mit 2/3 der Zeit tun würden, hätten sie innerhalb ihrer Arbeitszeit Gelegenheit Beziehungsarbeit zu leisten durch verpflichtende Coachinggespräche. Der größte Lernerfolg besteht dort, wo sich der Schüler wahrgenommen und wertgeschätzt fühlt. Dort können Stärken ausgebaut und Schwächen erkannt werden.
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indem die Schüler gemeinsam bis zur 8. Klasse unterrichtet werden um sich danach für eine praktische oder die theoretische weiterführende Schule zu entscheiden. An der theoretischen Schule, dem Gymnasium, wird das Abitur erworben. Die praktisch orientierte Schule entspricht der Haupt-bzw. Realschule aber soll nicht, wie zur Zeit, eine Abwertung gegenüber dem Gymnasium darstellen. Die Schüler dieser Schulform sollten bis dahin erkannt haben, dass auch sie Fähigkeiten besitzen, die andere nicht in dem Maße wie sie haben, und dass sie auch ein wichtiger Teil der Gesellschaft sind.
Dieses System soll das Handwerk stärken und die Gymnasien entlasten.
Zur Zeit strömen alle auf die Gymnasien, auch Kinder, die den Anforderungen dort nicht entsprechen. Damit sinkt das Niveau stetig. Auch an den Gesamtschulen findet mittlerweile eine Auslese statt und nicht jedes Kind "schafft" es an die gewünschte Gesamtschule mit dem guten Ruf. Andere Gesamtschulen nehmen die "Reste" auf und nehmen somit den Platz der Hauptschulen ein, nur dass sie statt "Hauptschule" nun "Gesamtschule" oder "Oberschule" heißen.
Inhaltliche Veränderungen
Wir wollen Stärken jedes einzelnen erkennen und fördern
- sowohl in theoretischen als auch praktischen Bereichen.
Jeder kann irgendetwas! Schon in der Grundschule verlieren wir durch die Ausrichtung auf rein theoretische Inhalte einen riesigen Anteil der Kinder, die Praktiker. Die Lust auf praktisches Arbeiten muss geweckt werden. Unsere Gesellschaft kann es sich nicht leisten diesen Teil der Kinder, die zukünftig beispielsweise im Handwerk arbeiten können, zu missachten.
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durch Einführung von praktischen benoteten Fächern.
Dadurch wird das Handwerk aufgewertet und gestärkt. "Begabtenförderung" sollte sowohl in theoretischen als auch praktischen Bereichen stattfinden. Endlich könnte jemand, der eventuell in Englisch oder Deutsch nur "mittelmäßig" ist, auch Anerkennung und Wertschätzung erfahren statt Frustration und negative Auslese.
durch Einrichtung von Schulgärten, Werkstätten und Schulküchen.
Nicht jeder muss hinterher Gärtner oder Koch werden, aber es sollte die Chance gegeben werden zu erkennen, dass für den ein oder anderen vielleicht das Lösen einer schwierigen Rechenaufgabe befriedigend sein kann, für den anderen aber das Schaffen eines Arbeitsergebnisses durch eigener Hände Arbeit.
Die wenigsten Kinder können in der heutigen Zeit solche Erfahrungen in ihrer Freizeit erfahren, die Folge ist, dass das Handwerk stirbt und Fachkräfte fehlen.
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durch Einführung von Unterrichtsinhalten wie "Achtsamkeitstraining".
Das Leben in unserer Gesellschaft ist geprägt von schnellem Konsum. Dabei sind Werte wie Geduld, Ausdauer und Frustrationstoleranz nicht gefragt, aber unbedingt vonnöten, um Lernerfolge zu erzielen. In der Lebenswelt unserer Kinder werden diese Werte nicht mehr zwingend erlebt, wenn diese Welt vor dem Fernseher, Handy oder der Spiele-Konsole stattfindet. Wir wollen den Kindern Raum geben, in der schulischen Gemeinschaft Achtsamkeit zu üben.
Digitalisierung - aber richtig!
Die Anforderungen in der Arbeits- und Lebenswelt erfordern den Umgang mit digitalen Geräten. Dies ist sicher richtig. Doch zur Zeit wird allein das Schlagwort "Digitalisierung" als Allheilmittel gefeiert. Jetzt wird jedem Kind in der Schule im besten Fall ein Endgerät mit an die Hand gegeben.
Wir sind der Meinung: Das macht keine Digitalisierung aus - im Gegenteil: "Spielereien" mit und an den Geräten und lustige "Tools" sind keine Digitalisierung sondern fördern im Gegenteil den weiteren Konsum von schnellen Klicks, fördern die Zerstreuung und stören die Konzentration.
Wir wollen diesen Bereich fördern durch
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einen sinnvollen Umgang mit dem Endgerät.
Im Deutsch-, Französisch- oder Lateinunterricht werden in der Regel keine Geräte benötigt. Man muss sie nicht zwanghaft einsetzen ohne Sinn und Verstand. Denn ein "verantwortungsvoller Umgang" heißt nicht "ständiger Umgang".
durch den Ausbau des Informatikunterrichts.
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Dafür müssen mehr Lehrer in dem Bereich ausgebildet werden um die Schüler in 5-6 Stunden pro Woche beispielsweise im Programmieren auszubilden.
Integration durch Vereine
In den Schulen spiegelt sich die gesamte Gesellschaft wider. Also muss Integration auch in der Schule stattfinden. Das gelingt zur Zeit nicht.
Durch Ausbau der Ganztagsangebote an Schulen und durch den generellen Ganztag an den Gesamtschulen findet für Kinder aus bildungsfernen Schichten schon Integration statt und es gibt Betreuungsangebote bis in den Nachmittag für alle. Allerdings wird das Potential, was wir gerade hier in Deutschland haben bei weitem nicht genutzt. In unserer Tradition liegt eine großflächige großartige Vereinslandschaft, die im Übrigen durch die Corona-Fehlmaßnahmen gelitten hat. Die Vereine müssen viel stärker mit einbezogen werden um Kinder nachmittags nicht nur zu betreuen, sondern gezielt zu fördern! Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen müssen stark ausgebaut werden, das stärkt unsere Kinder, stärkt die Vereine, die Integration und damit das Zusammengehörigkeitsgefühl unserer Gesellschaft in den Freizeitbereich hinein. Wo möglich, sind auch Kooperationen mit Betrieben wünschenswert. Zugewanderte können so z.B. beim Sport oder anderweitig an der Gesellschaft teilnehmen und wertvolle Aufgaben übernehmen.
Lehrermangel beseitigen
Der Lehrermangel herrscht nicht an allen Schulen. Er ist dramatisch da, wo das aktuelle System nicht funktioniert, wo Unterrichten nicht möglich ist, wo Integration nicht gelingt und folglich Frustration an der Tagesordnung ist sowohl für Schüler, als auch für Lehrer. Wir werden dort auch durch noch viel mehr hineingebuttertes Geld nichts erreichen und den Lehrermangel nicht beseitigen. Denn wer möchte dort arbeiten wo offensichtlich die Gesellschaft versagt?
Fragen Sie jeden Lehrer, den Sie kennen: Was, wenn es in kleinen Klassen möglich wäre, wirklich eine Beziehung zu jedem Schüler aufzubauen? Wenn man ein Unterrichtsklima schaffen könnte, was guten Unterricht für alle ermöglicht? Wenn man ohne Frustration durch ständiges Versagen arbeiten könnte?
Der Lehrerberuf würde um so vieles attraktiver werden durch die Zufriedenheit, Schülern wieder mehr beibringen und sie zu gesunden Menschen erziehen zu können, die sich ihres Wertes für die Gesellschaft bewusst sein können.
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